Gedanken über den Kapitalismus

 

Hallo,

Die Idee des Kapitalismus ist: auf Leistung folgt Gerechtigkeit

Wenn man nur hart genug für seinen Erfolg arbeitet, kann jeder sein Ziel erreichen. Vom Tellerwäscher zum Millionär.

Der Kapitalismus ignoriert unsere vorbereiteten Vor- und Nachteile komplett, bzw. meint sie seien ein minderwertiges Problem, nicht mehr als eine kleine Hürde, die man mit Arbeit doch ganz leicht überspringen kann. 

Der Kapitalismus meint wir beginnen alle auf Level 0 und seien unabhängige Wesen ohne jegliche Beeinflussung. Wir seien eigene Einheiten, unbeeindruckt von unserem Gegenüber, völlig eigenständig und könnten unabhängig handeln. 

Desto weiter ich mich mit der Soziologie befasse, die die Muster unseres Handelns analysiert und zeigt wie vielfältig und komplex unsere Abhängigkeit ist, seien dies familiäre, klassenabhängige oder wirtschaftliche, desto unsinniger kommt es mir vor, dass unsere komplette Gesellschaft (ein Begriff dessen Bedeutung nie geklärt wird) auf ein so engstirniges, simples und den Menschen minimierendes System aufgebaut ist. 

Jede Subkategorie der Soziologie zeigt die Komplexität des menschlichen Zusammenlebens, mit dem Zusammenhang, dass immer mehr Probleme auftauchen. Es ist schwer den Überblick zu behalten und das soziale Handeln als Zusammenspiel all dieser unbewussten Prozesse zu erkennen. Jede Kategorie bietet ihre eigenen Regeln, sozusagen Formeln wie man die Gesellschaft beobachten kann, vielleicht sollte sich auch hier die Soziologie an die Naturwissenschaft anlehnen und sich als Ziel setzen eine für alles geltende und erklärende Formel zu finden. Doch vielleicht würde dies wieder zu minimierend sein?

Geld ist die glorreichste Illusion, die diese Welt erweckt hat. 

Nur in unserem festen Glauben an das Ideal, an das Bild des großen Anderen und der gesamten Gesellschaft an sich kann es existieren. Nur weil wir gemeinschaftlich glauben, dass wir morgen mit diesem Schein unsere Milch kaufen können, funktioniert ist. Steht einer von uns auf und sagt „Nein“ passiert noch nichts, doch folgen ihm noch weitere Personen fällt die Illusion. 

Wir stünden vor einem Scheiterhaufen. 

Es ist das perfekte Beispiel, dass die Wissenschaft

die Suche nach der Wahrheit, 

die Suche nach etwas Besserem, 

die Suche nach uns selbst 

nicht bei dem sichtbaren, dem dinglichen aufhören kann. 

Es ist nicht der jämmerliche materielle Wert des Scheins, den wir untereinander austauschen, es ist die Idee der Gesellschaft, die wir weitergeben. 

Diese Idee ist in uns bereits 

so verinnerlicht, 

so verankert, 

so unabänderlich, 

dass wir ihre Verletzlichkeit nicht mehr erkennen. 

Die Gesellschaft wird nicht fallen, sie bleibt bestehen, doch ist nur unsere Ignoranz der Grund dafür?

 

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